Der Kellner als Problemlöser oder „Das Herz muss wieder brennen“

"Wenn Du Deine Arbeit liebst,
wirst Du Dein ganzes Leben lang
nicht mehr arbeiten müssen"
Konfuzius


Bei vielen Menschen brennt bei der Arbeit nicht mehr das Herz, sondern nur noch der Magen. Verschärfte wirtschaftliche Rahmenbedingungen gefährden Begeisterung und Leidenschaft für die Arbeit mit Kunden (und auch Kollegen). „Vielen Menschen ist ihre Tätigkeit Last und Pflicht geworden“, analysierte der Wirtschaftstrainer Gerhard J. Vater bei seinem Vortrag „Darf Arbeiten Freude machen?“ vor dem Marketing Club Österreich. Verstärkt durch eine „unsägliche Idealisierung der Freizeit“ (© Andreas Salcher, Gründer des Waldzell Institutes) sind viele Werktätigen am Arbeitsplatz nur noch auf „durchhalten“ ausgerichtet.
„Dabei ist es eigentlich zuwenig, nur an den 52 freien Wochenenden im Jahr Freude zu haben“, meint Vater: „Es schadet außerdem der Kundenorientierung, wenn jemand in seiner Arbeit nur aufs Durchhalten ausgerichtet ist.“ Die Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeit führt immer öfter zum Wunsch nach Wechsel. „Allerdings kann die Unzufriedenheit auch am neuen Arbeitsplatz relativ rasch wieder auftauchen“, so Vater und er greift zu einem Zitat von Marcel Proust: „Die wahre Entdeckung liegt nicht darin, neue Länder zu erkunden, sondern die Wirklichkeit mit neuen Augen zu sehen“.
Bevor man selbst die Suche nach einer neuen Arbeit beginnt, könne es Sinn machen, die alte Arbeit anders zu betrachten und dadurch wieder Freude und Begeisterung dafür zu gewinnen. „Denn zuviele arbeitende Menschen haben zuwenig Bewußtsein dafür, was sie mit ihrem Tun bewirken könn(t)en und auch tatsächlich bewirken“, schildert Vater: „Es macht einen Unterschied, ob die eigene Arbeit als „Tun“ oder als „Bewirken“ definiert wird.“
Deshalb schlägt er die Betrachtung der Arbeitswelt durch die "Brille des Bewirkens" vor. Dazu gehöre auch, sich die Fragen „Wozu arbeite ich?“ und „Warum arbeite ich?“ zu stellen. Erst wenn man verstehen lerne, was man selbst mit seiner Arbeit für andere bewirkt oder bewirken könnte, entstehe der Sinn, den viele suchen: „Das Herz muss wieder brennen“ (Vater).
Aus seiner Trainertätigkeit brachte Vater ein Beispiel von Supermarkt-Kassiererinnen. Diese erkannten plötzlich einen Sinn in ihrer Arbeit als ihnen im Gespräch klar wurde, dass sie es sind, die mit ihrem Verhalten den Kunden beispielsweise das Wochenende verschönern – oder zumindestens ansatzweise auch verderben - können.
Auch diese beiden Situationen kennt jeder: Man sitzt vor einem leeren Glas im Gasthaus und der Kellner eilt öfters vorbei, ohne zu reagieren. Und umgekehrt fragt ein Kellner bereits beim erst halbleeren Glas, ob man noch etwas wünscht. „Der eine Kellner versteht sich als Problemlöser“, erklärt Vater, „Der Kunde hatte ein Problem, das habe ich gelöst, in dem ich ihm etwas gebracht habe. Wenn er wieder ein Problem hat, wird er sich schon rühren“. Der andere Kellner ist hingegen in dieser Symbolik ein Problemverhinderer, der schon agiert, bevor das Problem neu entsteht.
Auch hier zeige sich der Unterschied zwischen dem Tun und dem Bewirken, ähnlich wie bei einem Spruch von Theodor Storm:
„Der eine frägt: Was kommt danach?,
der andere frägt nur: Ist es recht?
so unterscheidet sich der Freie vom Knecht“.

„Das Erkennen des eigenen Potentials kann aus einem erfolgreichen Leben zu einem erfüllten Leben führen. Eine Sehnsucht, die wir alle haben und die auch berechtigt ist“, meint der Coach und rät: „Machen Sie sie zur Wirklichkeit. Trauen Sie sich, Freude an Ihrer Arbeit zu haben!“.

Manfred Hluma

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