Trend
Nachdem die anfängliche iPad-Euphorie bei manchen Käufern der ersten Stunde verflogen ist, tauchen nun unterschiedliche Anwendungen auf.
Eine besondere gibt es in der Hauptschule Jennersdorf im Burgenland. Dort wächst in der ersten Klasse gleichsam die „Generation iPad“ heran. Die 1B ist nämlich die erste iPad-Klasse Österreichs. Neben der Informatik-Hauptschule Jennersdorf wurde auch an der Handelsakademie Eisenstadt eine iPad-Klasse gestartet.
Alle Schüler erhalten ein iPad, das letztlich sämtliche Schulhefte und Schulbücher, die für den Unterricht nötig sind, gespeichert hat.
Auch die gute alte Schultafel könnte so ersetzt werden, die entsprechende Darstellung erscheint auf dem jeweiligen Bildschirm.
Im Englisch-Unterricht beispielsweise kann das iPad für online-Übersetzungen verwendet und das Vokabelheft geführt werden. Im Musikunterricht wiederum kann etwa eine Klaviertastatur zum Lernen der Noten als auch zum Spielen verwendet werden.
Schon bald sollen weitere Schulklassen auf iPad-Betrieb umgestellt werden. Finanziert wird das Projekt vom Unterrichtsministerium. Auch zwei Schulbuchverlage sind beteiligt. Das Pilotprojektwird von der Pädagogischen Hochschule Burgenland begleitet und evaluiert. Die Wissenschaftler sollen herausfinden, wie nützlich elektronische Lerninhalte sind und welche Standards es dabei einzuhalten gilt.
Vorerst dürfen die Schüler die Computer übrigens noch nicht mit nachhause nehmen, aber ab Weihnachten soll es dann soweit sein. Dann können die zehnjährigen Computerkids sich auch zuhause elektronisch austoben. Bis dorthin muss zumindestens die Hausarbeit noch auf die altmodische Art geschrieben werden.
hlumamanfred - 8. Okt, 09:26
Das Faszinierende an der Salutogenese ist es, dass es sich gleichermaßen um ein Forschungsprogramm, ein Bildungsprogramm, ein Gesundheitsprogramm, ein Stressbewältigungsprogramm und alltagsrelevantes Lebens-Programm handelt, das sich inzwischen auch die WHO zu eigen gemacht hat.
Drei Ansätze sind die innovativen Pfeiler des Salutogenesemodells:
• Eine neue Betrachtung von Gesundheit und Krankheit durch das Gesundheits- Krankheits-Kontinuum
• Eine Neubewertung der Wirkung von Stressoren
• Eine neue Betrachtung der Ressourcen und Perspektiven des Einzelnen
Bei der Verarbeitung von Stressoren bzw. der Bearbeitung von Stressreaktionen helfen neben gut ausgeprägten generellen Einstellungen (Kohärenzgefühl) persönliche Widerstandsressourcen, die es im salutogenetischen Ansatz aufzufinden und zu fördern gilt.
Niemand würde bestreiten, dass der Erreger von Tuberkulose der entscheidende kausale Faktor für die Tuberkuloseerkrankung ist. Aber es ist durchaus nicht so, dass Menschen ohne Stress nicht krank werden. Im Gegenteil: Stressoren agieren häufiger als angenommen als Gesundheitserreger. Sie stellen eine Herausforderung dar, sich in Richtung Gesundheit zu entwickeln.
Als Schutzfaktoren für die Gesundheit nennt Antonovsky neben körpereigenen und genetischen Abwehrkräften auch individuelle, kulturelle und soziale Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Problemlösung wie Ich-Stärke, Intelligenz, Einfühlungsvermögen, soziale Unterstützung, materieller und geistiger Wohlstand und alltagstaugliche Bewältigungsstrategien (wie Höflichkeit, Chuzpe, Notlügen usw.).
Der Organismus ist nach seinem Konzept bestrebt, zumindest ein Gleichgewicht zwischen bedrohlichen und gesundheitsförderlichen Anteilen zu erreichen. Gesundheit bzw. Gesundung wird durch den Zusammenhang von drei dauerhaften geistig-seelischen Grundorientierungen bzw. Einstellungen (Sense of Coherence= Kohärenzerleben oder Kohärenzgefühl) befördert, über die gesunde Menschen in besonders ausgeprägter Weise verfügen:
• Verstehbarkeit: Umwelt, Situationen, Ereignisse, Entwicklungen, andere Menschen und auch das eigene Selbst werden erlebt als irgendwie strukturiert, geordnet, verstehbar, erklärbar und in gewisser Weise als vernünftig vorhersagbar. Welt und Selbst erscheinen nicht als schicksalhaft und unergründlich.
• Handhabbarkeit/Bewältigbarkeit: Vor dem Hintergrund der Verstehbarkeit erwächst der Eindruck von Handhabbarkeit. Man hat gleichsam die Gewissheit, generell über geeignete Ressourcen und Hilfsquellen zu verfügen, um innere und äußere Herausforderungen, Probleme und Schwierigkeiten tatsächlich meistern zu können. Dazu können eigene Ressourcen, Helfer oder höhere Mächte beitragen.
• Sinnhaftigkeit/Bedeutsamkeit: Bei dieser wichtigsten Komponente geht es um das Ausmaß, in dem jemand sein Leben, seine Biographie, sein Tun, seine Ziele und Werte als sinnvoll, interessant und lebenswert erachtet. Deshalb lohne sich Einsatz und Engagement, auch wenn nicht alles so klappt, wie man es sich manchmal vorstellt.
“Schon seit längerer Zeit hatte ich es als unbefriedigend empfunden, dass sich Psychologen fast ausschließlich mit Krankheit befassen. Menschen in Not zu helfen, ist ein ehrenwertes Ziel. Aber mir war auch stets das komplementäre Ziel wichtig: das Leben gesunder Menschen zu bereichern“, erzählte der deutsche Religionsphilosoph Christoph Jacobs und Salutogenese-Forscher in einem Interview und er empfiehlt den Menschen, sich auch aus den Religionen Kraft zu holen.
Bei der Salutogenese geht es prinzipiell um die Änderung der Blickrichtung weg von Krankheit und Defizit hin zu Gesundheit und Stärken der Menschen. Der Prozess läuft seit einigen Jahren, eine Dekade der Gesundheitswissenschaften hat begonnen. Zu einem durchgreifenden Umdenken kommt es erst langsam. Denn so provozierend es auch klingen mag, es dürfte stimmen, was Max Planck einmal gesagt hat: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben, und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut ist.“
Manfred Hluma
hlumamanfred - 25. Jan, 15:53
Im laufenden sechsten Kondratieffzyklus kommt es zu einer grundlegenden Veränderung in den produktivitätsbestimmenden Wettbewerbsfaktoren. „Im Wettbewerb der Zukunft wird die Unternehmen und Volkswirtschaften die Gesundheit ihrer Menschen und die Qualität ihres Gesundheitswesens und zwar körperlich, seelisch, geistig, sozial und ökologisch, unterscheiden“, meinen Forscher.
Gesundheit ist der neue Megamarkt des 21. Jahrhunderts
Das herkömmliche Gesundheitswesen ist allerdings noch eher Hemmnis als Motor, da es mit vielen Problemen belastet ist: starke innovationshemmende Einzelinteressen, zuwenig Gesundheitswissen, zu viel Bürokratie, zu viel Verschwendung von Ressourcen, zu wenig Aufklärung und Prävention.
Behandelt werden vor allem Symptome, weniger die Krankheitsursachen. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die einseitige Ausrichtung auf Krankheiten für die Gesellschaft dadurch teuer und schädlich, weil dadurch die meisten Akteure finanziell auf eine ausreichende Zahl von Kranken und Krankheiten angewiesen sind und kein wirkliches Interesse an einer gesunden Bevölkerung haben können. Es klingt zynisch, aber Wachstum im derzeitigen "Gesundheitswesen" findet praktisch nur statt, wenn es noch mehr Kranke und noch mehr Krankheiten gibt. Die Zahl der Erkrankungen nimmt seit Jahrzehnten ständig zu, bedingt zum Teil durch das Älterwerden der Menschen, aber auch durch den moderne Lebens-, Arbeits- und Ernährungsstil. Jeder vierte Jugendliche in Europa leidet unter Allergien, in zehn Jahren dürfte es jeder zweite sein. Die Zahl der Diabetiker wird sich in den nächsten zehn Jahren weltweit verdoppeln.
Paradigmenwechsel: Salutogenese statt Pathogenese
In der Umstrukturierung des Gesundheitswesens von Krankheits- auf Gesundheitsorientierung schlummern deshalb die größten Produktivitätsreserven. Dafür sind neue Konzepte und Strategien nötig.
Eine greifbare Möglichkeit dazu ist die Salutogenese - sie steht für die „Entstehung von Gesundheit“. Das salutogenetische Konzept wurde den 80er-Jahren in Weiterführung des Stressmodells von Richard Lazarus durch den amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonowsky als Gegenstück zum Begriff der Pathogenese entwickelt.
Das Entscheidende an diesem Begriff ist der Paradigmenwechsel der Suchrichtung. Man fragt nicht mehr: „Was macht (einzelne) Menschen krank?“, sondern: „Was macht (alle) gesund?“.
Gesundheitsförderung besteht deshalb im salutogenetischen Ansatz darin, die stabilisierenden, gesunden Anteile und Kraftquellen in den Vordergrund zu stellen, sie konkret zu benennen, aktiv zu begünstigen und sich selbst entsprechend zu verhalten.
Antonovsky illustriert sein Konzept mit dem Bild eines gefährlichen Flusses, in dessen Strömungen, Stromschnellen und Strudeln sich die Menschen in einem ständig bedrohten gesundheitlichen Gleichgewicht befinden. Gleich einem Rettungsschwimmer würde ein traditioneller Arzt mit seiner pathogenetisch ausgerichteten Medizin versuchen, einen Ertrinkenden aus dem Strom zu retten.
In der Salutogenese hingegen will man den Menschen ermöglichen, zu schwimmen, gut und besser zu schwimmen. Dieses gute Schwimmen wird für Antonovsky dadurch möglich, dass die Menschen grundsätzlich Schwimmer sind. Sie verfügen über geistig-seelische Fähigkeiten und Sinnorientierungen, um mit Herausforderungen, Problemen und Bedrohungen umgehen zu können. So können sie gesund bleiben bzw. sich wieder erholen.
Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung sind nach Antonovkys Metapher gleichsam Schwimmtraining. Der Lebensfluss bleibt so gefährlich, wie er nun einmal ist, allenfalls benötigen manche Schwimmer Schonräume zum Erinnern und Üben eigener Fähigkeiten sowie Hilfestellung zur Verbesserung ihrer Schwimmtechniken.
Das salutogenetische Modell geht von einem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum aus. Jeder Mensch befindet sich zu jedem Zeitpunkt seiner Existenz auf dem Kontinuum zwischen Krankheit und Gesundheit. Und die zentrale Frage lautet: Was rückt die Leute in Richtung des gesunden Ende dieses Kontinuums?
Mehr darüber in Kürze.
Manfred Hluma
hlumamanfred - 20. Jan, 15:52
Der Gesundheitsmarkt wird die Wachstumslokomotive des 21. Jahrhunderts. Das zeigt eine Analyse der sogenannten Kondratieffzyklen.
Neben kurzen und mittleren Wirtschaftsschwankungen mit einer Dauer von drei bis elf Jahren treten in der Marktwirtschaft auch lange Schwankungen mit einer Periode von 40 bis 60 Jahren auf, die sogenannten Kondratieffzyklen.
Auslöser sind dabei stets bahnbrechende Erfindungen, also Basisinnovationen.
Seit dem späten 18. Jahrhundert haben fünf Kondratieff-Zyklen stattgefunden. Der erste Langzyklus wurde durch die Erfindung der Dampfmaschine und ihre Anwendung insbesondere in der Textilindustrie ausgelöst. Der zweite Kondratieffzyklus war die große Zeit des Stahls. Der Dritte kam durch die elektrotechnische und chemische Industrie zustande. Es war der erste Langzyklus, der von der praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse profitierte. Die Basisinnovationen des vierten Kondratieffs waren Petrochemie und Automobil. Sie brachten den Massenverkehr auf der Straße und in der Luft und markierten zugleich den Höhepunkt der Industriegesellschaft. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts befand sich die Weltwirtschaft im fünften Kondratieffzyklus, der seine Antriebsenergie aus der Entwicklung und Verwertung der Informationstechnik bezog.
Kondratieffzyklen sind immer Reorganisationsprozesse der ganzen Gesellschaft. Dazu ein kleiner Exkurs: Im vierten Kondratieffzyklus beispielsweise wuchsen die Automobilhersteller zu Weltkonzernen heran und die gesamte Gesellschaft änderte nicht nur ihr Verkehrsverhalten. Für die Stahlindustrie und Mineralölwirtschaft waren die Automobilhersteller die wichtigsten Kunden. Die Bauwirtschaft profitierte vom Bau von Straßen, Autobahnen, Brücken und Garagen; die Banken von den Krediten, die sie an Hersteller und Käufer vergaben, die Versicherungen profitierten von der Kfz-Versicherung, der Tourismus von der Mobilität, die das Auto ermöglichte, genauso der gesamte Handel, das moderne Transportwesen, die Fahrschulen, Automobilclubs und Autokinos. Ein neues Rechtssystem - das Verkehrsrecht - musste geschaffen werden, um den geordneten Umgang mit Kraftfahrzeugen zu gewährleisten. Und wegen der auftretenden Unfälle braucht man Sachverständige, Rechtsanwälte, Richter und Reparaturwerkstätte.
Außerdem war das Auto war Voraussetzung für den fünften Kondratieffzyklus, denn ohne ein flexibles Transportmittel hätten die Millionen von PCs, Drucker, Bildschirme kaum transportiert werden können.
Gesundheit als Wachstumsreserve
Nachdem der größte Teil des Nutzungspotentials des fünften Kondratieffzyklus zur Jahrhundertwende erschlossen war, verebbt er rapid und parallel dazu hat inzwischen der sechste Kondratieff begonnen. Eine genaue Analyse zeige, dass der Gesundheitssektor der Träger des nächsten Langzyklus sein wird und Basisinnovationen die psychosoziale Gesundheit und die moderne Biotechnologie sein werden, schreiben Zukunfts- und Wirtschaftsforscher.
Während die Biotechnologie schwerpunktmäßig den Umgang mit körperlicher Gesundheit revolutionieren wird, sollen mit der psychosozialen Gesundheit die bisher wenig erforschten inneren Informationsprozesse im Menschen, das weite Feld der seelischen und sozialen Potentiale besser verstanden und erschlossen werden.
Doch kann der Gesundheitssektor in Zukunft tatsächlich die Rolle einer Lokomotive für Wachstum und Beschäftigung übernehmen? Krankheitskosten gelten allgemein als etwas Negatives, als ein Kostenfaktor, den man möglichst niedrig halten möchte. Auf den ersten Blick darf man deshalb durchaus bezweifeln, dass Gesundheit sich zu einem bedeutenden Wachstumsmotor entwickeln wird, denn bisher wurden lange Phasen der Prosperität wurden bisher von “harten” Technologien wie Dampfmaschine, Eisenbahn, Automobil, Informationstechnik getragen. Wie können nun “weiche”, biologische, psychische und soziale Faktoren Träger eines neuen Wachstumszyklus werden? Und was bedeutet Salutogenese? Mehr darüber in Kürze.
Manfred Hluma
hlumamanfred - 14. Jan, 14:42