Dienstag, 1. Juli 2008

„Wenn der Name falsch ist…“ oder „Der Jammer mit den Adressen“

Sehr geehrter Herr Hluma! „Be a star – bewerben Sie sich als Modell“, schreibt die Modefirma Balina-Joppich. Man suche für die Modeaufnahmen 2008/2009 Mädchen und Damen, die die neue Kollektion der Cocktail-, Abend- und Brautkleider präsentieren wollen.
„Wir erwarten jugendliches gepflegtes Ausehen und eine positive, offene Ausstrahlung“. Tja, mit letzterer könnte ich ja noch dienen, aber bei den angeforderten Daten über Brustumfang, Taillenumfang, Hüftumfang und Körpergröße hätte man dort wahrscheinlich keine Freude. Und außerdem bin ich ja keine Dame, auch wenn man mich hartnäckig mit Kundin anspricht.
Ob es sich dabei um eine neue Form von Transgender-Marketing handelt? Oder hat man mich bei meinem letzten heimlichen Auftritt als Drag-Queen erwischt?
Nein, es ist viel banaler und handelt sich nur um eine schlecht gewartete Adressdatenbank. Leider kommen diese immer häufiger vor, offenbar widmen die Firmen diesem durchaus wichtigen Marketingtool zuwenig Aufmerksamkeit.
Selbst bei hoch zertifizierten Betrieben, deren Produkte state-of-the-art sind, erlebt man es immer wieder, dass das Adressmaterial für eine geplante Aussendung schleißig ist. Da fehlt der Vorname, dort gibt es überhaupt keinen Namen, sondern nur die Firma, oft auch ohne Abteilung. Mit solchen Daten zu arbeiten, ist vergebliche Liebesmüh: Wer heute an einen größeren Betrieb eine Einladung beispielsweise für eine Produktpräsentation ohne konkreten Empfänger-Namen sendet, kann sie gleich selbst in den Papierkorb werfen und sich wenigstens das Porto ersparen.
Auch Computerfirmen wie Kaspersky, bei den der Umgang mit Daten zum Tagesgeschäft gehört, schaffen keine perfekte Anrede. Man behilft sich mit der Anrede „Sehr geehrter Herr/Sehr geehrte Frau Manfred Hluma“, frei nach dem Motto, eine von beiden wird wohl passen.
Nun gibt es professionelle Adressenhändler, die sich anbieten, wenn man neue Geschäftsfelder betreten will. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Ihre Neukundengewinnung erfolgreich anzukurbeln“, schrieb mir kürzlich die Schober Information Group: „Nutzen Sie über 100 Merkmale wie z. B. Region, Branche, Interessen und Kaufkraft zur treffsicheren Selektion der richtigen Firmen- und Privatadressen“.
Klingt gut, nicht wahr? Leider war mein Name verkürzt und der Rest komplett falsch geschrieben – peinlich, peinlich, denn wie gut sind dann wohl die anderen Adressen, wenn man es schon bei der eigenen Werbeaussendung nicht richtig schafft…..

Manfred Hluma

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